Fleisch von unseren Weiderindern gehört für uns schon seit jeher in die Familienküche. Seit nunmehr zwei Jahren bieten wir es auch zum Verkauf zu bestimmten angekündigten Terminen an. Wir bitten um Vorbestellungen, da uns wichtig ist das gesamte Tier zu verkaufen. Ein Rind ist ein Lebewesen, daher sollte es erst dann geschlachtet werden, wenn es genügend Abnehmer gibt. Die jeweiligen Verkaufstermine finden sich unter der Rubrik "Vorbestellung Rindfleisch".
Unserer Herde grast von Frühjahrsbeginn bis zum Wintereinbruch auf unseren Weiden in Langstadt und in den Nachbarorten Schlierbach und Harpertshausen. Dort leisten sie einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft und unsere Jungtiere können in naturnaher Umgebung heranwachsen. Wir beweiden Streuobstwiesen, extensives Grünland und Naturschutzflächen, also alles, was sonst nicht genutzt werden könnte. Dies ist umso wichtiger, da wir so unser Grünland nach Aufgabe der Milchviehhaltung Ende des Jahres 2021 weiter nutzen können. Alle Rinder werden in Langstadt geboren und verbringen hier ihr ganzes Leben. Die Verbundenheit der Tiere zu uns als Familie macht sich täglich im Umgang mit ihnen bemerkbar.
Durch den Anbau von Körnererbsen können wir unser Eiweißfutter selbst erzeugen. Somit sind wir nicht auf importiertes Soja angewiesen.
Auf unserem Betrieb erzeugen wir vor allem Getreide, Raps, Zuckerrüben, Eiweißpflanzen (Erbsen und Soja) und Mais. Zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und um mögliche Belastungen des Grundwassers zu verhindern, bauen wir außerdem über die gesetzlichen Vorgaben hinaus konsequent Zwischenfrüchte an (nach der Ernte im Sommer sollen so Nährstoffe über den Winter hinweg ins Frühjahr gerettet werden).
Wir werden oft gefragt, was mit unseren Feldfrüchten nach der Ernte passiert. Die meisten Erntegüter werden an verschiedene Landhändler (Remsperger Agrarhandel, RWZ Otzberg u.a.) verkauft und werden danach ihrer Bestimmung als Nahrungs- oder Futtermittel bzw. Energiepflanze zugeführt. Dies gilt für unseren Brotweizen, den Brotroggen, Braugerste, Raps und Sojabohnen und teilweise Mais. Unsere Zuckerrüben werden zur Südzucker-Fabrik nach Offstein transportiert, zudem beliefern wir die Biogasanlage der Familie Diehl in Langstadt mit nachwachsenden Rohstoffen. Ein Anbaudiagramm findet sich unter der Rubrik Aktuelles.
Zur Bekämpfung von Unkraut, Krankheiten und Schädlingen setzen wir auf das Prinzip des Integrierten Pflanzenschutzes. Dieser erfordert eine ausgewogene Fruchtfolge, den Einsatz gesunder Sorten und ein gesundes Bodenleben. Erste Gehversuche mit regenerativen Anbausystemen (Mischkulturen, Untersaaten etc.) tätigen wir bereits, hier ist noch viel Ausprobieren und Versuchsarbeit angesagt. Viel altes Wissen ist über die Jahre in Vergessenheit geraten und wir versuchen nun unseren Betrieb durch die Integration dieser Anbausysteme zukunftsfest zu machen. All das trägt zu einer nachweislich höheren Bodenfruchtbarkeit und Humusaufbau bei und zeigt, dass eine konventionelle Wirtschaftsweise und nachhaltige Landnutzung kein Widerspruch sind.
Den Einsatz von Klärschlamm und Kompost mit hohen Plastikanteilen lehnen wir als Dünger strikt ab.
Seit vielen Jahren schon setzen wir uns dafür ein, heimische Arten in Flora und Fauna zu fördern. Hierzu kooperieren wir mit dem ZVG Dieburg (Gruppenwasserwerk), der Stadt Babenhausen und nicht zuletzt mit dem NABU Ortsverband Langstadt (auf Bundesebene ist das kaum vorstellbar). Über den Winter bieten unsere Zwischenfrüchte Nahrung und Deckung für Niederwild. Wir sind davon überzeugt, dass der Erhalt unserer Natur nur durch regionales und unkompliziertes Engagement vieler zu erreichen ist und nicht über einengendes Ordnungsrecht.
Das Ziel muss es sein, eine produktive, sichere und nachhaltige Nahrungsmittelerzeugung zu erreichen, ohne die Natur über gebühr zu beanspruchen. Dies ist kein Widerspruch, denn der Großteil unserer heimischen Arten sind sogenannte Kulturfolger und daher auf die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen angewiesen. Da es hier auch weiterhin Verbesserungspotenziale gibt und diese an den regionalen Bedarf angepasst werden müssen, haben Kooperationen einen großen Effekt; Verbote und Einschränkungen bewirken unter Umständen gar Verschlechterungen.
Den Kooperationsgedanken führen wir zudem gemeinsam mit dem NASCHLABOR fort. So werden von uns über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus mehrjährige Blühflächen angelegt und gepflegt, die inzwischen gut 5% unserer Ackerfläche ausmachen.
Weitere Informationen zum Projekt "Biene mit Herz" finden sich unter dem nachfolgenden Button.
Was wäre der Mensch ohne die Honigbiene? Ein großer Teil unseres Wohlstands und unserer Nahrung haben wir auch den Honigbienen zu verdanken. Neben den Wildbienen ist die gezüchtete Honigbiene absoluter Sympathieträger und auch auf unseren Feldern ein gern gesehener Gast. So stehen u.a. die Bienenstöcke des Honigkrämers an unseren Feldern. Auch hier ist Kommunikation und Kooperation der Schlüssel für einen tollen Honig, gesunde Lebensmittel und Bienen sowie eine zukunftsfähige und erfolgreiche Landwirtschaft. Schaut gerne bei unserem Imker auf der Website vorbei. Den Honig gibts auch zu unseren Verkaufsterminen.