Ist das jetzt der Klimawandel oder verbesserte Sortenzüchtung? Vermutlich beide Faktoren haben dazu geführt, dass die wärmeliebende Sojabohne in den letzten Jahren in immer nördlichere Breitengrade vorgedrungen ist. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden als Ergänzung zu unseren Erbsen nun auch den Anbau von Soja als Eiweißpflanze auszuprobieren. Unsere Zielsetzung liegt darin, auch weiterhin nicht auf importiertes Soja (meist gentechnisch verändert) aus Amerika angewiesen zu sein und unseren Beitrag zur deutschen Eiweisstrategie zu leisten. Wenn die Qualität passt, kann unsere Soja sogar in der Humanernährung eingesetzt werden. Wie die Erbse auch, ist die Sojabohne eine Leguminose und geht mit Bakterien, die den Luftstickstoff binden, eine Symbiose ein. Daher muss sie nicht mit Stickstoff gedüngt werden. Die nötigen Bakterien sind, anders als bei Erbsen und Ackerbohnen, allerdings nicht in unseren Böden heimisch. Daher ist eine sog. "Impfung" des Saatguts mit diesen "Knöllchenbakterien" nötig. Wir haben das in einem herkömmlichen Betonmischer erledigt und schließlich am 26. April ausgesät. Es hat etwas gedauert, aber die Pflanzen sind gleichmäßig gekeimt und haben sich inzwischen gut etabliert. Die kühleren Temperaturen in den vergangenen Wochen haben der Soja nicht wirklich gefallen, allerdings waren keine langfristigen Schäden an den Pflanzen zu erkennen. Lediglich den Tauben scheinen die zarten Blätter gut zu schmecken.
Aufgrund ihrer geringen Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern in der Jugendphase der Soja, ist die Unkrautregulierung hier besonders wichtig. Mit etwas Glück ist es hier mit einer Herbizidmaßnahme getan, die Bedingungen waren jedenfalls vielversprechend.
Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung der jungen Pflänzchen und halten Euch vor allem auf Instagram und in diesem Blog weiter auf dem Laufenden. Die Etablierung einer neuen Kultur ist in jedem Fall für uns eine Interessante Angelegenheit und wir wollen Euch weiterhin an unseren Erfahrungen teilhaben lassen.