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Gesundheit!!! Auch Pflanzen können krank werden

Wahnsinn wie gut unsere Gerste im letzten Monat gewachsen ist. Sogar die Ähren sind teilweise schon vollständig zu sehen.

 

Es ist recht regnerisch in diesen Tagen, auch sinken die Temperaturen. Das Wetter, das bei uns Menschen gerne zu Erkältungen und damit verbundenen Arztbesuchen führt, wirkt sich auch auf Pflanzen aus. Hier spielen die Witterungsbedingungen neben genetischen Veranlagungen der Sorte eine wesentliche Rolle bei der Gesundheit. Genau wie beim Menschen infiziert sich die Pflanze schon ein paar Tage bevor die eigentlichen Symptome erkennbar sind. Aus diesem Grund haben wir gestern die Schutzmaßnahme durchgeführt.  Krankheitsdruck bezieht sich hier jedoch weniger auf Bakterien oder Viren (auch wenn es wichtige Viren im Gerstenanbau gibt), als vielmehr auf den Befall mit Pilzen. Insbesondere wenn feuchte Bedingungen vorherrschen und aufgrund niedriger Temperaturen die Getreidebestände nicht genügend abtrocknen können, finden Pilzsporen bei anschließend wärmerem Wetter ideale Bedingungen. Im Getreideanbau, wie auch bei jeder anderen kultivierten Pflanzenart, spielen Schutzmaßnahmen eine zentrale Rolle, um einen Befall mit Pilzkrankheiten zu verhindern. Auch im ökologischen Anbau wird durch den Einsatz des Schwermetalls Kupfer entsprechender Pflanzenschutz gegen Pilze betrieben. Wir setzen als konventioneller Betrieb chemische Mittel ein, die Biobetrieben nicht zur Verfügung stehen. Dieser Schutz ist, nicht allein aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten, unentbehrlich. Durch einen Befall des Erntegutes, in diesem Fall die Körner, werden durch den Pilz giftige Stoffe unkontrolliert angereichert und können in Nahrungsmittel gelangen, deren Schaden auf den menschlichen Organismus teils erheblich sind. Krankheits- und sogar Todesfälle waren in früheren Zeiten durch verunreinigte Nahrungsmittel ein ernstes Problem, dem mit den beschriebenen Maßnahmen im ökologischen und konventionellen Bereich vorgebeugt werden kann. Dadurch wird der hohe Standard der Lebensmittelsicherheit, den wir in Deutschland haben, sichergestellt.

Wir setzen gezielt Sorten ein, die eine geringe genetische Anfälligkeit für bestimmte Pilze, wie bspw. Gelbrost oder Mehltau, aufweisen. Aus diesem Grund kommen wir mit weniger Schutzmaßnahmen (meistens nur eine) aus. Neue Züchtungsmethoden könnten in der Zukunft eine noch bessere Resistenz der Kulturpflanzen gegenüber bestimmten Schaderregern bieten und den Einsatz von sog. Fungiziden und Kupfer auch im ökologischen Landbau reduzieren oder sogar überflüssig machen. Verfahren wie bspw. CRISPR/Cas fallen jedoch nach einer Entscheidung der EU im Moment unter das Gentechnikgesetz, weshalb aktuell nur im Labor daran geforscht werden darf. Wer sich dafür interessiert, wie genau diese Methode funktioniert, dem empfehle ich folgenden Link auf Youtube: 

 

https://www.youtube.com/watch?v=GiwMTK8Qz9s