... diese Philosophie wird den deutschen Landwirten gerne zugeschrieben. In der Tat haben einige Kulturen einen hohen Stickstoffbedarf, der dann über verschiedene Gaben der Pflanze zur Verfügung gestellt wird. In Zeiten knapper Ressourcen und steigenden ökologischen Anforderungen sind Nährstoffe ein wertvolles Gut, mit denen nachhaltig gewirtschaftet werden muss. Viel hilft viel ist daher nicht der Weisheit letzter Schluss sondern eine Anpassung an den jeweiligen Bedarf. Teilweise ist überhöhte Düngung aber auch einfach ungünstig für das gewünschte Erntegut.
In diesem Zusammenhang stellt unsere Braugerste ein gutes Beispiel dar. Zwar benötigt sie im Verlaufe des Wachstums eine gewisse Menge Stickstoff, doch insbesondere in der Phase der Kornfüllung gegen Ende der Vegetation ist genau das Gegenteil der Fall. Die Qualitätseigenschaften der Braugerste nehmen mit erhöhter Düngung in der Endphase ab. Aus diesem Grund ist die Braugerste als positiv hinsichtlich grundwasserschonender Landwirtschaft zu bewerten.
Wir teilen die Düngung für unsere Gerste in zwei Gaben auf, die genau an die jeweiligen Wachstumsbedingungen und Anforderungen der Pflanzenentwicklung angepasst werden. Die erste Gabe erfolgte an diesem Wochenende (etwas später als im letzten Jahr). Dafür haben wir einen speziellen Flüssigdünger eingesetzt, der dünn auf die Blätter der Pflanze gesprüht wird. Die Pflanze kann diesen daher sofort über das Blatt aufnehmen, weshalb von einer schnellen Wirkung und höheren Effizienz auszugehen ist. Das ist auch bitter nötig, denn die Pflanzen sehen doch etwas hell aus, was in diesem Fall auf einen Bedarf nach Stickstoff zurückzuführen ist. ("Die Gerste ist eine Mimmose." - Das bedeutet, dass man sofort sieht wenn ihr etwas fehlt.)